Die Camargue ist das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet Europas. Wir sind fast durch einen Zufall hier gelandet, ließen uns treiben und reisten der Sonne hinterher. So kamen wir über Lausanne , Genf und Grenoble nach Südfrankreich und beschlossen zehn Tage in dieser wunderschönen Region zu bleiben.
Im Oktober konnten wir uns über durchgehend warme, sonnige Tage, laue Nächte und herrliche Sonnenuntergänge freuen. Das Naturschutzgebiet mit seinen Seen, Weihern und Sümpfen ist ein absolutes Vogelparadies. Überall finden sich die wilden, weißen Camargue-Pferde und laden zu geführten Ausritten in das Naturschutzgebiet und wildem Galopp an den endlosen, weiten Stränden ein.

Wir fanden eine wunderhübsche, kleine Ferienwohnung in einem Landgut, umgeben von Sümpfen mit einer provenzalischen Kochschule im Erdgeschoss. Nur ein paar Minuten entfernt liegt das kleine Städtchen St. Marie de la mer, bekannt als Wallfahrtsort der Zigeuner und für seine schwarze Madonna. Was im Sommer touristisch sein mag, ist im Herbst ein romantischer, etwas verschlafener kleiner Ort mit einer hübschen Altstadt und einer Stierkampfarena. Die Nähe zu Spanien lässt sich überall spüren. Bodegas, Stierkampf und Flamenco sind allgegenwärtig.

Die Strände sind aufgrund des Naturschutzgebietes nur bedingt mit dem Auto zu erreichen, jedoch hervorragend zu erwandern, mit dem Fahrrad oder auf dem Pferderücken zu erreichen. Die Rad- und Wanderwege sind herrlich angelegt, flach und bieten von beiden Seiten eine fantastische Aussicht, auf der einen Seite auf Meer und Strände, auf der anderen Seite auf das Sumpfgebiet mit seinen Bewohnern, rosa Flamingos und weiße Pferde. Manchmal könnte man fast meinen, ein Einhorn steht am Wegesrand…..

Für Kulturinteressierte ist Arles, das Tor zur Camargue,mit seiner römischen Arena, der pittoresken Altstadt und dem Van Gogh Museum einen Besuch wert.